von Häfen

Stammvater aller in der Bundesrepublik lebenden Träger des Namens

 von Häfen

 

ist Christopher von Hoeven. Er wurde um 1550 vermutlich auf dem Gut Höven in der Gemeinde Wardenburg, südlich von Oldenburg gelegen, geboren. Bereits 1581 wird Christopher in einem Militärregister genannt. Er wohnte in der Kirchengemeinde Jade, ca. 5 km nördlich von Rastede. 

 

Der Familienname änderte sich im Laufe der Jahrhunderte. Aus "von Hoeven" wurde schon um 1650 "von Höven" oder "von Höfen". Ab ca. 1800 ist fast nur noch die Schreibweise "von Häfen" anzutreffen. Bis 1850 war das Verbreitungsgebiet der Familie schwerpunktmäßig auf die Marsch- und Moorgebiete zwischen Weser, Jadebusen und Oldenburg beschränkt.

 

Die einzelnen Familien fanden ihr Einkommen überwiegend in der Landwirtschaft. Sie besaßen teilweise stattliche Höfe. Beispielhaft sei hier der Leutnant Johann Hinrich von Häfen genannt, dessen Hof im Kirchspiel Burhave 110 Jück groß war.

 

Aus einigen Familienzweigen gingen über Generationen hinweg Handwerksmeister hervor, zumeist Schmiede, Böttcher und Zimmermänner. Vor 1900 sind nur wenige Familienmitglieder als Kaufleute oder Akademiker tätig. Zu ihnen gehört der Uhrmacher und Juwelier Heinrich Friedrich von Häfen (1873-1948) in Hamburg.

 

Georg Hinrich von Häfen (1849-1940) wandert 1874 von Schwei nach Texas (Cuero) aus. Dort kaufte er eine Farm und ist Gründungsmitglied einer Feuerversicherungsgesellschaft. Später ist Georg viele Jahre Präsident dieser Versicherungsgesellschaft. Die Von Haefen Road ist nach ihm benannt. Zahlreiche Nachkommen von Georg leben heute in Texas im Raum San Antonio - Houston unter dem Namen Vonhaefen. Zu ihnen gehört auch Troy Vonhaefen in Nasville.

T. Wilhelm von Häfen
T. Wilhelm von Häfen

Wilhelm Theodor von Häfen (1867-1930), ein Halbbruder von Georg, verlässt im Jahre 1900 auch die oldenburgische Heimat und zieht in die preußische Provinz Posen, nach Steinicksheim, einem kleinen Dorf in der Gemeinde Dobrzyca, im ehemaligen Kreis Krotoschin. Dort hat er einen Teil des Gutes Sosnica erworben. Neben der Landwirtschaft betreibt Wilhelm einen Kohlenhandel, er war viele Jahre im Vorstand der Spar- und Darlehnskasse tätig und ist zeitweise Vorsteher der Molkereigenossenschaft. Nach dem Ende des I. Weltkriegs kam Steiniksheim 1919 unter polnische Herrschaft. Die Kinder Wilhelm und Frieda von Häfen opierten für Deutschland, verließen 1923 bzw. 1926 Polen und zogen zu Verwandten nach Butjadingen.
Wilhelm (1898-1941) hat im I. Weltkrieg in Frankreich gedient. Im 3. Reich hat er den Wehrdienst verweigert und dies letztendlich mit dem Leben bezahlt. Seine Schwester Frieda wurde von den NAZIS zwei Jahre lang inhaftiert. Auch sie war Pazifistin.

Der ältere Sohn von Wilhelm von Häfen ist Emil von Häfen (1893 - 1976). Er übernimmt den elterlichen Betrieb in Steinicksheim und den Kohlenhandel. Trotz aller Probleme, die die deutschstämmigen polnischen Staatsbürger hatten, führt Emil den Betrieb weiter. Er ist ein tüchtiger Landwirt. Er ist technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Er schafft im Dorf den ersten Traktor an und lässt alle seine Ländereien drainieren.

Während des II. Weltkrieges ist Emil Ortsbauernführer. Als die Provinzregierung vom Bürgermeister Thomas und Emil von Häfen verlangen, die hölzerne katholische St. Maria-Magdalena-Kirche von Steinicksheim abreißen zu lassen, "verschleppen" sie die Ausführung. Die Kirche steht heute noch.

 

Zum Ende des II. Weltkrieges flieht Emil von Häfen mit seiner Familie vor den russischen Truppen und findet letztendlich in (West) Berlin ein neues Zuhause.

 

Auf dem obigen Foto ist Familie Emil von Häfen zu sehen. Das Foto entstand Anfang der 30ger Jahre.